Bökelberg

Bökelberg

Dienstag, 1. November 2011

Die 10...emotionalsten Borussia-Momente der letzten 15 Jahre

Platz 2
22.05.2004 (34. Spieltag)
Borussia - 1860 München 3:1
Abschied vom Bökelberg


Ein trauriger Tag für viele Borussen. Und der Beginn einer neuen Ära. Auch wenn sich alle bewusst waren das der Tag irgendwann kommen würde, an dem man aus seinem Wohnzimmer ausziehen muss, so macht es das auf keinen Fall leichter. So viele Jahre, für manche Jahrzehnte hat man in diesem so geliebten Stadion mitgefiebert, mitgelitten, gejubelt, gefeiert, geweint, gelacht, sich verliebt, sich getrennt, sich selbst verflucht, getrunken, gegessen, gelebt! Die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen ist hier abgedeckt worden. Man war mit diesem Bauwerk verwachsen. Alleine schon vom Zug aus die Flutlichter zu sehen, war immer ein besonderer Moment und gab einem das Gefühl, egal woher man anreiste, nach Hause zu kommen. Noch heute schaue ich vom Zugfenster aus rauf auf den Berg und merke das mir das fehlt. 

Doch wenn schon Abschied nehmen dann standesgemäß. Denn Tradition verpflichtet eben und wenn ein Stadion mit soviel Tradition (immerhin das älteste der Bundesliga) den Weg alles Irdischen gehen muss, dann muss der Rahmen stimmen. Und das tat er. Schon mit dem Gegner 1860 München (in ihrem bislang letzten Bundesligaspiel) war ein Team zu Gast, das es von seiner Geschichte her verdient hatte, dabei zu sein. Die Stimmung unter den Fans war voller Wehmut, aber gerade deshalb war jeder auch mit dem Herzen voll dabei. Ein letztes mal "Die Elf vom Niederrhein" aus der alten Nordkurve mit voller Inbrunst mitsingen, noch ein letztes Mal 90 Minuten Stimmung und ein schönes Spiel erleben. Und ein letztes Mal ein imposantes Bild mit einer tollen Choreographie auf die Ränge zaubern. 


Und eine musikalische Untermalung mit einem eigens für diesen Zweck komponiertes Lied von B.O., das wundervolle "Bye Bye Bökelberg" jagt einem einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. 
Selbst das Spiel tut sein übriges dazu, einen unvergesslichen Fußball-Nachmittag abzurunden.Sechzig geht durch einen Foulelfmeter von Hoffmann in der 21. Minute in Führung und schöpft nochmal neue Hoffnung im Kampf um den Klassenverbleib. Doch nur 2 Minuten später schwindet die Hoffnung und Vaclav Sverkos egalisiert die Führung. Noch vor der Pause markiert Igor Demo das 2:1 für Borussia. Und in der zweiten Halbzeit fällt dann das letzte Bundesligator in diesem altehrwürdigen Stadion. Und wenn es einen Fußballgott gibt, der sich den Torshützen ausgesucht hat, hätte er keine bessere Wahl treffen können. Den dem Sympathieträger der letzten Jahre schlechthin, Arie van Lent, obliegt die Ehre dieses Tor zum 3:1 in der 74. Minute zu erzielen. Ein Drehbuchautor hätte es nicht besser schreiben können. 

Beim Schlusspfiff fließen dann doch einige Tränen. Und auch noch jemand wird verabschiedet. Peter Nielsen wird von seinen Teamkollegen auf den Schultern durch´s Stadion getragen und selbst die Sechzig-Fans, obwohl soeben abgestiegen, spenden warmen Applaus. Dafür ein großes "Hut ab"! 
Was bleibt nach so einem Tag? Viele schöne Erinnerungen, ein wenig Sehnsucht aber schließen möchte ich mit einem Zitat aus B.O.´s "Die Seele brennt": 
Stolzer Blick zurück, volle Kraft nach vorn,
für den Namen den die Welt so glorreich kennt
Die Seele brennt!

2 Kommentare:

  1. und nicht zu vergessen die Einwechslung von Uwe Kamps

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  2. Unvergessen: Max Eberl versucht in der Halbzeitpause ein (leeres) Tor zu treffen, der Ball prallt aber am Klappstuhl ab, der rechts am Torpfosten steht...

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