Der letzte Vorhang

...ist am Sonntag für die Saison 2010/2011 gefallen. Auch der Abschluss dieser Spielzeit hatte es mit den Abstimmungen zur Satzungsänderung und der damit verbundenen Verhinderung der "Initiative Borussia" noch mal in sich. Aber zum Glück für alle Borussen wurde der GAU verhindert. Nun kann man also endgültig einen Deckel auf diese groteske und am Ende noch versöhnliche Saison machen. Viele werden die Sommerpause herbeigesehnt haben, bietet sie doch die Möglichkeit die Nerven nach der Anspannung der letzten Wochen wieder ein wenig auf Vordermann zu bringen. Doch man wäre kein echter Fan, wenn man es schon jetzt eigentlich nicht mehr abwarten könnte das die neue Saison beginnt.

Wann kommt der neue Spielplan? Wann ist die Pokalauslosung? Wann und wo sind Vorbereitungsspiele die man sich ansehen kann? Wie kriege ich die Zeit bis zum 1. Spieltag bloß rum? Fragen über Fragen...

Der Spielplan dürfte für Mitte bis Ende Juni erwartet werden. Was die Pokalauslosung angeht, so wird diese am 11. Juni Live in der Sportschau zu sehen sein. Dann sitzt man schon wieder vorm TV und hofft auf Gegner, die man wohl so schnell nicht wieder in einem Pflichtspiel zu sehen bekommt wie z.B. Anker Wismar, VFB Oldenburg, Kickers Emden oder 1.FC Heidenheim. Und am Ende wird´s dann wieder ein Zweitligist wie Dresden oder Braunschweig.

Was die Vorbereitung angeht sieht es garnicht mal so schlecht aus. Am 4. Juli spielt die Borussia beim Derby-Cup in Aachen wobei man hier den neuen Tivoli mal in Augenschein nehmen kann, was und ja auf Pflichtspiel-Ebene Gott sei Dank erspart bleibt. Interessant auch das Aufeinandertreffen mit dem FC Aberdeen im Grenzlandstadion am Samstag den 9.Juli. Am 13. Juli dann ein Gastspiel beim 1.FC Saarbrücken und am Samstag den 23. Juli die Saisoneröffnung  im Borussia-Park gegen den FC Sunderland.
Eine Woche darauf bittet der DFB dann schon zur ersten Hauptrunde im DFB-Pokal und am 5. August beginnt die neue Bundesliga-Saison.

Wer vorher schon Lust auf Fußball hat, dem sei gesagt das die 2. Bundesliga 3 Wochen früher startet so das man sich das eine oder andere Spiel im Unterhaus ganz entspannt ansehen könnte.
Für die die es garnicht erwarten können wieder Fußball zu sehen noch ein kleiner Tip für das übernächste Wochenende:
Die Oberliga Niedersachsen hat noch einige Nachholspiele die mit dem Wochenend-Ticket sehr gut zu erreichen sind. Unter anderem spielen am Samstag den 11.06.2011 Eintracht Nordhorn vs SV Ramlingen, VFB Oldenburg vs Teutonia Uelzen und als besonderes "Schmankerl" Arminia Hannover vs SV Meppen wobei die Meppener in diesem Spiel den Aufstieg in die Regionalliga klarmachen können.
Es ist also noch einiges geboten das dem Freund des gepflegten Fußballs die Wartezeit bis zur neuen Saison doch ein wenig erträglicher machen kann.

JHV = Jetzt heißt´s: Vorsicht!

Ein satirirscher Vorausblick auf die Zukunft von Borussia!


Bevor wir in die Glaskugel schauen ein kleiner (ebenfalls satirischer) Rückblick:

April 2011:
Nachdem die Initiative Borussia, nachfolgend IB genannt, bei der breiten Masse der Fangemeinde auf Ablehnung stößt und zu erwarten ist das die nötige 2/3- Mehrheit auf der Mitgliederversammlung in Gefahr gerät, erhöht sich die Mitgliederzahl von der Öffentlichkeit unbemerkt komischerweise bis Mitte Mai um ca 5000.

25.05.2011:
Borussia schafft durch ein 1:1 in Bochum den Klassenerhalt und bleibt erstklassig.

29.05.2011:
Jahreshauptversammlung im Borussia-Park. Die Teilnehmerzahl sprengt mit ca 8000 Mitgliedern alle Erwartungen.
Die Anträge der Mitgliederoffensive werden mit großer Mehrheit abgelehnt. Als es zur Abstimmung über die Anträge der IB kommt, ist das Ergebnis nicht eindeutig und es wird zum sogenannten "Hammelsprung" gebeten. Danach steht fest: Alle Anträge der IB erhalten knapp die erforderliche 2/3-Mehrheit und kann nun das Präsidium abwählen lassen.

18.06.2011:
Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wird Horst Köppel als neuer Präsident gewählt. Stefan Effenberg wird neuer Sportdirektor, Norbert Kox wird in den Aufsichtsrat gewählt. Die Umstrukturierung des Vereins hat begonnen und die GmbH wird aus dem Verein ausgelagert. Die Mitglieder sind quasi überflüssig.

Juli 2011:
Vorbereitung auf die neue Saison. Der Kader wird auf 21 Spieler verkleinert. Trainer Lucien Favre trägt das Konzept von Effenberg nicht mit und tritt zurück. Nachfolger wird Thomas Doll.
Der Name des Borussia-Parks wird verkauft und das Stadion heißt für die nächsten 5 Jahre "SKY-Arena".

05.08.2011:
Start der neuen Bundesliga-Saison mit dem Spiel Borussia Dortmund - Borussia Mönchengladbach.
Endergebnis 3:0.

Mai 2012:
Borussia schließt die Saison auf Platz 14 ab. Bis zum 32. Spieltag kämpfte man gegen den Abstieg.

Juni 2012:
Marco Reus wechselt zum Liga-Rivalen und Titelverteidiger Borussia Dortmund mit der Begründung :"3 Jahre Abstiegskampf sind genug!" Die Ablöse beträgt rund 20 Millionen Euro.

Mai 2013:
Die 50+1-Regel fällt und die Vereinsführung sieht nach einer weiteren enttäuschenden Saison auf Platz 13 Handlungsbedarf. Ein Investor aus Dubai steigt ein und pumpt eine große Summe in den Verein. Die Fans laufen Sturm. Tausende Mitgliedschaften werden gekündigt und Dauerkarten zurückgegeben. Im Juni wird der Verein von den Fans symbolisch zu Grabe getragen.

Juni 2014:
Trotz 60 Millionen Investitionen in die Mannschaft bleibt der große Erfolg immernoch aus. Die zusammengekaufte Truppe erreicht einen enttäuschenden 11. Platz. Die boykottierenden Fans sind längst durch Event-Publikum aufgefüllt worden so das sich kein großer Zuschauereinbruch einstellte.

01.08.2014:
Reclaim the Game! Der ehemalige harte Kern der Borussia-Fangemeinde gründet seinen eigenen von den Fans selbst kontrollierten Fußballverein nach dem Vorbild des AFC Wimbledon und nennt sich FFV Preußen Mönchengladbach. Das FFV steht für "Fußball-Fan Verein". Die Vereinsfarben sind in Anlehnung an das klassische alte Auswärts-Trikot Borussias Himmelblau und Weiß. Der Verein bezieht das Grenzland-Stadion und zum ersten Freundschaftsspiel kommen 3500 Zuschauer. Die Mannschaft wird "gecastet" und geht in der untersten Spielklasse an den Start.

August 2022:
Der FFV Preußen Mönchengladbach steigt in die 2. Bundesliga auf und wird dort in der kommenden Saison auf die Borussia treffen die nach dem Abstieg im Jahr 2020 unter dem neuen Trainer Lothar Matthäus den angestrebten Aufstieg schaffen möchte.

Kopf aus der Schlinge, Fuß aus dem Grab!

Es ist geschafft! Borussia Mönchengladbach bleibt nach den beiden Relegationsspielen gegen den VfL Bochum erstklassig und krönt damit die unglaubliche Aufholjagd der letzten Wochen. Ein Erfolg, der einen sehr erlösenden und befreienden Schlusspunkt hinter eine Saison setzt, die in der Winterpause eigentlich schon jeder abgehakt hatte. 

Man kann als Fan noch so lange zum Fußball fahren und denken man hätte schon alles erlebt und dann steht man auf einmal in der Relegation und weiß nicht mehr wohin mit seinen Nerven. So komisch das klingen mag waren die beiden Spiele und insbesondere das Spiel gestern zugleich das schlimmste aber auch das schönste was man als Borussia-Fan in den letzten Jahren erleben durfte. Nach dem 1:0 für Bochum gefühlt schon abgestiegen und im Kopf das Horrorszenario von feiernden blau-weißen schon ausgemalt, holt ein Marco Reus die Fangemeinde zurück in die Realität und die bedeutet auch im nächsten Jahr 1. Liga!!!

Feiernde Borussen vor der Fankurve und eine Stimmung die Gänsehaut verursachte. Mehr als 10000 Fans im heimischen Borussia-Park, die beim Rudel-Kucken ebenfalls alles gaben und die Mannschaft noch in der Nacht gebührend empfangen haben. Wenn man bedenkt, das man "nur" den Klassenerhalt erreicht hat, dann stellt man sich unweigerlich die Frage was passieren würde, wenn Borussia einen Titel gewinnt?

Bei allem Respekt vor der gesamten Mannschaft sollte man sich jedoch bei 2 Leuten noch einmal besonders bedanken. Zum einen Marco Reus, der alles gegeben hat für die Borussia und trotz Verletzung einmal mehr vollen Einsatz bot. Zum anderen Lucien Favre! Sein Verdienst am Klassenerhalt kann garnicht hoch genug eingestuft werden. Aus einer Ziel- und planlosen Truppe machte er eine Mannschaft, machte die Abwehr sattelfest, beschritt im Abstiegskampf neue Wege. Er ließ Fußball spielen und nicht nur kämpfen. Nach Einschätzung vieler ist aus dieser Mannschaft unter Favre noch viel mehr rauszuholen. Freuen wir uns also auf die neue Saison und seien wir gespannt darauf, was Lucien Favre für einen Plan im Kopf hat. Denn man kann schon fast darauf wetten, das er bereits heute mit der Planung für die neue Spielzeit beginnt.

  

Unterm Strich über dem Strich

Eine nerven- und kräftezehrende Saison geht für die Borussia nochmal in die Verlängerung. Was vor einigen Wochen niemand für möglich gehalten hat ist tatsächlich wahr geworden: Borussia ist (noch) nicht abgestiegen. Mit einem fulminanten Schlussspurt und 10 Punkten aus den letzten 4 Spielen hat man sich die Belohnung abgeholt und darf nunmehr in den Relegationsspielen gegen den Drittplatzierten der 2. Bundesliga, den VfL Bochum, antreten.

Aber bis dahin war es am letzten Spieltag für alle Fans sowohl im Stadion in Hamburg, den zahlreichen Kneipen und zuhause vor dem TV ein Stahlbad für die Nerven. Rauf und runter ging es in der Blitztabelle. Die Bandbreite reichte von direktem Klassenerhalt über den direkten Abstieg bis hin zur Endgültigkeit der Relegation. Das manche ob der greifbaren Nähe der direkten Rettung nach dem Spiel enttäuscht waren ist dabei für mich allerdings mehr als unverständlich, hatte man doch lediglich die Sicherung von Platz 16 in der eigenen Hand. Das bis jetzt erreichte sollte alle nach diesem Saisonverlauf ein wenig mehr Demut gelehrt haben. Ich für meinen Teil bin jedenfalls hochzufrieden mit dem Erreichen der Entscheidungsspiele gegen Bochum. Denn jetzt hat die Borussia alles, aber auch wirklich alles in den eigenen Händen.

Nun ist also der "Lieblingsgegner" Bochum am Donnerstag im bereits ausverkauften Borussia-Park zu Gast und viele gehen mit gemischten Gefühlen ins Stadion, hätte doch von der Spielanlage her gesehen die Mannschaft von Greuther Fürth dem Team von Lucien Favre besser gelegen. Denn die Fürther spielen Fußball anstatt ihren Matchplan darauf auszulegen, das Spiel des Gegners zu zerstören. Die typische "Friedhelm-Funkel-Taktik" also: unattraktiv aber erfolgreich! Mit solchen Gegnern kam unsere Mannschaft schon in der laufenden Saison nie gut zurecht (siehe K´Lautern, St Pauli etc). Darüber hinaus schwebt über diesem Spiel die düstere Serie, in den letzten 13 Jahren kein Spiel gegen Bochum gewonnen zu haben (letztmalig 1998 mit 1:0 im DFB-Pokal in Bochum). Und um noch eine weitere Statistik zu bemühen: Der VfL Bochum schaffte jedesmal nach einem Abstieg den sofortigen Wiedeaufstieg und Friedhelm Funkel seinerseits stieg bereits 5 mal mit von ihm trainierten Teams auf. Aber Zahlenspielerei hilft nicht weiter. Wie sagt man so schön: "Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast."
Besser sollte man darauf vertrauen das Lucien Favre die Mannschaft so einstellt, das sie auch gegen Bochum alles geben wird und am Ende hoffentlich mit dem Klassenerhalt belohnt wird. Bochum und Funkel werden ihrerseits alles dafür tun das sie ihre Ziele erreichen. Es wird alles andere als ein Spaziergang und nochmal ein Stahlbad für die Nerven. Wenn am Donnerstag der Anpfiff ertönt dann gilt es mehr denn je zuvor:

MIT ALLER GEWALT KLASSENERHALT! 

Nicht totzukriegen!

Wer hätte das gedacht? Noch vor wenigen Wochen als klarer Absteiger Nummer 1 gehandelt ist die Borussia aus Mönchengladbach mehr denn je wieder in den Kampf um den Klassenerhalt involviert. Mit einer tollen Serie von jetzt 3 Siegen in Folge in denen man zudem auch noch ohne Gegentor blieb hat man sich bis auf den Relegationsplatz vorgearbeitet und sogar der direkte Verbleib in Liga 1 ist am letzten Spieltag noch möglich. Hinzu kommt das Glück das die Konkurrenz im Gegensatz zum vergangenen Spieltag endlich die erhofften Federn gelassen hat. Ein Spieltag wie er nicht besser hätte laufen können für den VFL.

Mit einer kämpferisch erstklassigen Leistung wurde der SC Freiburg die ihrerseits, obwohl es für sie um nichts mehr ging, eine gute Partie ablieferten bezwungen und unsere Mannschaft lässt eine ganze Stadt, die ganze Kurve und viele Fans in ganz Deutschland wieder hoffen. Obwohl gerade in der 1. Halbzeit nicht viel nach vorne ging und bis auf 2 Torchancen (eine davon eher ein Zufallsprodukt nach einem verunglückten Pass von Dante der an den Pfosten sprang) keine Aufreger zu verzeichnen waren, blieben Mannschaft und Fans geduldig und warteten auf ihre Chance. In der 2. Halbzeit mit mehr Mut zum Risiko agierend setzte die Favre-Elf die Breisgauer mehr unter Druck und wurde nach dem Platzverweis für Toprak immer stärker. Belohnt wurde man schließlich in der 80. Minute als Mike Hanke nach einem Abwehrschnitzer trocken zum 1:0 abschloss und man förmlich greifen konnte wie einem ganzen Stadion eine Last von den Schultern fiel. Nur 108 Sekunden später besorgte Marco Reus nach einem Traumpass von Hanke das 2:0 und somit waren die 3 Punkte unter Dach und Fach. 

Trainer und Team hatten also ihre Hausaufgaben erledigt und um diesen 3er zu veredeln kamen die Ergebnisse aus Wolfsburg und Frankfurt als Sahnehäubchen noch oben drauf. Alle Entbehrlichkeiten die in der Hinrunde erlitten wurden mit nur jämmerlichen 10 Punkten erscheinen angesichts dieser phantastischen Rückrunde mit bis dato 25 Punkten (und im speziellen seit Lucien Favre die Mannschaft übernahm) nur wie ein böser Traum aus dem man aber nun noch rechtzeitig aufwachen kann. Borussia kann den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen und ist auf niemanden mehr angewiesen. Zumindest was den Umweg über die Relegation angeht. Bei einer Niederlage von Wolfsburg in Hoffenheim und einer Niederlage von Frankfurt in Dortmund könnte bereits ein Punkt in Hamburg reichen um auch im nächsten Jahr sicher wieder erstklassig zu spielen.

Doch darauf können und dürfen wir uns nicht verlassen. Im letzten Spiel beim HSV kann der Anspruch nur lauten einen Sieg einzufahren. Dann wäre man in jedem Fall mindestens 16ter und kann alles andere auf sich zukommen lassen. 

Auf Grund der Konstellation und die Chancen unserer Mannschaft ist damit zu rechnen das es am nächsten Samstag zu einer wahren Völkerwanderung in Schwarz-Weiss-Grün in Richtung Volksparkstadion (oder auch Imtech-Arena) geben wird. Die zahlreichen Fans werden ihrerseits alles geben um die Truppe nach vorne und zum Sieg zu peitschen. Die Ausgangslage ist ähnlich wie vor 13 Jahren in Wolfsburg als man durch das 2:0 am letzten Spieltag die Klasse hielt. Wiederholung ausdrücklich erwünscht!!! Auch damals waren um die 12000 Borussen im Stadion, litten bis zur letzten Sekunde mit und wurden belohnt. Deshalb kann man nur dazu aufrufen: Alles was mobilisiert werden kann muss am kommenden Samstag mit nach Hamburg denn nur gemeinsam sind wir stark und werden es schaffen wie ANNO ´98!

4 Hochzeiten und ein Todesfall

Alles kann, nichts muß! Unter diesen Vorzeichen beginnt der Endspurt in der Bundesliga für unsere Borussia in dem unsere Mannschaft alles gewinnen aber auch alles verlieren kann. Leider haben wir es nicht selbst in der Hand uns aus dem Sumpf des drohenden Abstiegs herauszuziehen. Aber diese Situation ist dem leidgeprüften Fan ja nicht gänzlich fremd. Die Vorzeichen sind einer bereits durchlebten Situation sehr ähnlich.

Rückblick: Saison 97/98

Am vorletzten Spieltag trifft die Borussia im letzten Heimspiel der Saison auf den FC Hansa Rostock der seinerseits gesichert im oberen Tabellendrittel steht und sogar noch Ambitionen auf die Teilnahme im UEFA-Cup hat. Der VFL gewinnt in einem furiosen Spiel mit 5:2 durch Treffer von Lupescu, Wynhoff, Pflipsen, Voronin und Petterson während der größte Mitkonkurrent Karlsruhe zeitgleich sein Heimspiel gegen den VFB Stuttgart mit 4:2 gewinnt. Der KSC benötigt am letzten Spieltag nur noch einen Punkt zur Rettung. Trotzdem ist mit dem Sieg der Borussia die Chance gewahrt, am letzten Spieltag doch noch den Abstieg zu verhindern. Auch damals störten diverse Nebenkriegsschauplätze (Vertragsquerelen und Kündigungen von Pflipsen und Wynhoff) die Ruhe im Verein in dieser entscheidenden Phase.

Am letzten Spieltag tritt die Borussia beim bereits geretteten Aufsteiger VfL Wolfsburg an und muss auf Schützenhilfe von Rostock hoffen, wo der KSC spielt um den letzten Punkt einzuheimsen. Doch Rostock spielt die Karlsruher nach 0:1-Rückstand an die Wand und gewinnt mit 4:2 während unsere Borussia in Wolfsburg mit 2:0 (Tore Effenberg und Wynhoff) als Sieger den Platz verlässt. Damit springt die Mannschaft auf den rettenden Tabellenplatz 15 und verhindert den schon fast sicheren Abstieg zu großen Freude der zahlreich mitgereisten Fans.

Wie es für uns auch in dieser Saison noch klappen kann und viele dann am 14. Mai in Hamburg ein kleines Deja-Vu erleben ist leicht auszurechnen. Allerdings kann auch der schlimmste Fall eintreten. So könnte das Finale in der Bundesliga aussehen:

Setzen wir voraus wir gewinnen beide Spiele mit dem Minimalergebnis 1:0 könnte es so laufen:

Szenario 1

Frankfurt gewinnt gegen K*** und verliert in Dortmund. K*** verliert zuhause gegen Schalke.

Die bestmögliche Konstellation dann damit wäre die Borussia 15ter und direkt gerettet. Frankfurt steigt ab und K*** geht in die Relegation.

Szenario 2

Wolfsburg gewinnt nicht gegen K´lauern und verliert in Hoffenheim. Franfurt verliert eins der beiden letzten Spiele gegen K*** oder Dortmund. Auch in dieser Konstellation wäre Borussia 15ter und sicher drin.

Szenario 3

Frankfurt gewinnt gegen K*** und holt mindestens einen Punkt in Dortmund, K*** gewinnt gegen Schalke, Wolfsburg holt in den letzten 2 Spielen nur 1 Punkt und Bremen verliert beide Spiele gegen Dortmund und in K´lautern. Platz 15 durch Punktgleichheit mit Bremen aber dem besseren Torverhältnis.

Szenario 4

Frankfurt gewinnt  gegen K*** und verliert in Dortmund. K*** gewinnt gegen Schalke, Wolfsburg holt 4 Punkte gegen K´lautern und Hoffenheim.Bremen holt aus den letzten 2 Spielen 1 Punkt. Damit würde Borussia in die Relegation gehen und Frankfurt wäre abgestiegen.

Szenario 5 (Worst Case)

Frankfurt gewinnt gegen K*** und in Dortmund, K*** holt mindestens einen Punkt gegen Schalke, Wolfsburg holt mindestens 3 Punkte aus den letzten 2 Spielen, Bremen holt mindestens einen Punkt aus den letzten 3 Spielen. Damit wäre Borussia trotz einer tollen Rückrunde mit 28 geholten Punkten direkt abgestiegen.

Immer vorausgesetzt Borussia gewinnt beide Spiele stehen die Chancen drin zu bleiben deutlich besser als die Option abzusteigen. Hoffen wir das Beste und schreien, brüllen, supporten wir unseren VFL zum Klassenerhalt. Ich glaube dran!

Crossover: Mo Idrissou

Einer der Spieler an dem sich zur Zeit die Geister wohl am meisten scheiden ist der am 8.März 1980 in Yaoundé (Kamerun) geborene Stürmer Mohamadou Idrissou. Kein aktueller Spieler der Borussia polarisiert im Moment wohl mehr als Mo, gilt er doch als Quertreiber und Unruhestifter. Doch er besitzt zweifellos Qualitäten die in der entscheidenden Phase der Saison noch das Zünglein an der Waage sein können.

Die erste Station in Deutschland war im Jahr 2000 der FSV Frankfurt, für den er allerdings nur 1 Jahr auf Torejagd ging und danach beim SV Wehen Wiesbaden anheuerte. Von dort ging es 2002 weiter zu seiner ersten Bundesliga-Station bei Hannover 96. Idrissou entwickelte sich zu einem kleinen "Wandervogel" und spielte zwischenzeitlich für Caen in Frankreich und den MSV Duisburg bevor er 2008 einen 2-Jahresvertrag beim aktuellen Gegner SC Freiburg unterschrieb. Für die Breisgauer erzielte er in 2 Spielzeiten insgesamt 25 Tore. In Ungnade fiel er aufgrund seiner Aussagen nicht mehr mit Absteigern spielen zu wollen und nächstes Jahr in der Champions-League aufzulaufen. Idrissou liebäugelte zu der Zeit mit einem Wechsel zu Schalke 04. Von da an war sein Kredit bei den Freiburger Fans verspielt und sein Abgang nach Saisonende besiegelt.

Zur Saison wechselte Idrissou ablösefrei zur Borussia nach Mönchengladbach und kündigte direkt einmal vollmundig an in dieser Saison 10 Tore plus X zu erzielen. Das es bis dato allerdings nur 4 Treffer sind, ist nicht allein ihm anzulasten. Unter Michael Frontzeck teilweise garnicht aufgestellt oder auf einer falschen Position "verschenkt" (linkes Mittelfeld als Arango-Ersatz) konnte er mitunter seine Stärken nie ganz ausspielen. Negativer Höhepunkt für ihn persönlich war das Wiedersehen mit seinen Ex-Kollegen an der Dreisam. Die Borussia reiste als Tabellenletzter an und kassierte eine deutliche 3:0-Niederlage. Darüber hinaus wurde er von den Freiburger Fans noch mit Sprechchören verhöhnt ("Idrissou spielt Campions-League auf PS3, die ganze Nacht von 12 bis 8!").

Doch auch die gute Seite von Mo haben wir in dieser Saison gesehen. In Ansätzen in der Hinrunde aber vor allem nach Trainerwechsel zu Lucien Favre. Wie wertvoll er sein kann hat man deutlich im Spiel gegen den BVB gesehen als er nach einem langen Pass von Arango Subotic abkochte und überlegt zum 1:0 Siegtreffer einnetzte. Das ist der Mo Idrissou den die Borussen-Fans sehen wollen und den die Borussia in dieser Form und mit diesem Einsatz auch braucht. Und es wäre durchaus wünschenswert, wenn Mo am Samstag gegen seine alten Mannschaftskollegen erneut trifft und somit dazu beiträgt das wir dem Klassenerhalt wieder einen Schritt näher kommen. 

Von Initiative und Offensive

Das sich in den Strukturen unseres Vereins etwas ändern muss, darüber sind sich wohl ausnahmsweise mal alle Borussen-Fans einig. Die Frage ist zu welchem Preis soll das geschehen? Das die "Initiative Borussia" mit der Vorstellung von Stefan Effenberg als ihren Kandidaten für das Amt des Sportdirektors einen cleveren Schachzug vollführt hat ist unbestritten. Denn um ihre Ziele zu erreichen braucht es Zugpferde die der Initiative ein Gesicht geben. Der Name Effenberg hat ein großes Gewicht und der Tiger genoss bisher immernoch ein sehr hohes Ansehen in der Fanszene. Viele haben sich bereits seit langem sogar gewünscht das Effe "seiner" Borussia hilft. Doch in Verbindung mit der Initiative erhält das ganze einen faden Beigeschmack.

Denn was genau verbirgt sich hinter den Mannen, die auszogen den Königs vom Thron zu stürzen? Die führenden Köpfe Kox, Plogmann und Schmuck kommen alle aus der Wirtschaft. Ob als Vorstandsvorsitzender, Aufsichtsratsmitglied oder Unternehmensberater von Großkonzernen sind alle drei fest in der Wirtschaftsbranche verwachsen und in ihrer Denkweise vornehmlich sicher kapitalorientiert. Auch wenn alle behaupten keine Position im Verein bekleiden zu wollen (was ich auch glaube), glaube ich hingegen nicht das alles aus Gutmenschentum und (ausschließlich) Liebe zur Borussia geschieht. Denn wenn man sich einmal ansieht wie lange die Herren Kox und Co Mitglieder des Vereins sind ( Kox 7 Jahre, Plogmann 6 Jahre, Schmuck 2 Jahre) muss man sich die Frage stellen, inwieweit sie mit der Raute verwachsen sind!
Ich möchte nicht falsch verstanden werden deswegen an dieser Stelle der Hinweis das ich niemandem etwas unterstellen (oder jemanden beleidigen) möchte sondern lediglich die Geschehnisse aus meiner Sicht interpretiere. Wenn ich das was bis jetzt an die Öffentlichkeit gelangt ist richtig zusammenfüge dann stellt sich die Sache (in 2 Beispielen) in etwa so dar:

1.:
Durch die Satzungsänderung will man einerseits erreichen das die Mitglieder mehr Einfluss im Verein haben. Man möchte aber auch über kurz oder lang die Lizenzspielerabteilung aus dem Verein in Form einer GmbH auslagern womit die Mitglieder auf das Hauptsächliche eben keinerlei Einfluss mehr haben.

2.:
Der (mögliche) Verkauf von Vereinsanteilen der von Effenberg kategorisch in der Sendung "SKY 90" ausgeschlossen wurde. ist vor einiger Zeit von Herrn Kox aber bereits eingeräumt worden. Was soll man nun glauben?
Nur 2 Beispiele die einen zum Nachdenken anregen sollten.

Die andere Oppositions-Partei ist die seit 2007 tätige Mitgliederoffensive 2007/2011 , die ausschließlich aus der Fanszene und hier aus dem Fanclub "Preußen ´93" entstanden ist mit dem langjährigen Fan und Dauerkarteninhaber Michael Weigand als Sprecher. Die Ziele der Offensive sind wie dem Namen schon zu entnehmen ist seit 4 Jahren vorbereitet und ausgearbeitet. Sie sind durch alle Instanzen des Vereins gegangen mit Antragstellungen und Abstimmungen was eine Menge Arbeit, persönlichem Einsatz und Zeit erfordert. Die Offensive will den Mitgliedern die Möglichkeit geben, die Geschicke des Vereins aktiv mitzulenken anstatt nur als tatenloses Publikum zuzusehen.

Die Hauptziele im einzelnen:

1.: Ein Fanvertreter (aus den Reihen des Fanprojektes) als Mitglied im Ehrenrat
Dadurch würde eine direkte Verbindung zwischen Verein und Fans entstehen.

2.: Die Mitglieder wählen den für den bereich Sport zuständigen Vize-Präsidenten direkt
Ein indirekter Einfluss der Mitglieder auf die Kapitalgesellschaft wäre somit hergestellt.

3.:Verkauf von Vereinsanteilen nur durch 2/3-Mehrheit der Mitglieder möglich
Somit bleibt der Verein mitsamt des Tafelsilbers in der Hand der Mitglieder.

So oder so liegt es am 29.05.2011 auf der Jahreshauptversammlung in der Hand der Mitglieder, welchen Weg man künftig gehen möchte. Ich kann nur jedem eindringlich raten sich gut zu informieren bevor man das Stimmkärtchen in die Höhe reckt. Denn in einem Punkt hat Stefan Effenberg recht: Es wird Geschichte geschrieben. Die Frage ist nur ob sie ein gutes Ende hat.

Nur noch 2...

Nach einer tollen Mannschaftsleistung gewann der VFL am gestrigen Samstag völlig verdient mit 1:0 bei Hannover 96. Ein überlebenswichtiger Sieg der die Borussia im Kampf um den Klassenerhalt weiterhin im Rennen hält. Doch mit der "Unterstützung" der Konkurrenz ist es nicht weit her. Die anderen Ergebnisse beginnend mit dem Sieg der Wölfe am Freitag in Bremen lassen uns nicht gerade zu Jubelstürmen hinreißen. Und das die Schiedsrichter uns schon auf anderen Plätzen so wie gestern in K*** verpfeiffen, kommt erschwerend hinzu (klarer Elmeter für Leverkusen nicht gegeben, 2:0 aus klarer Abseitsposition). Doch noch ist alles drin. Noch 2 Spiele, nur 2 Punkte zum Relegationsplatz, noch 2 mal Zittern. Das unser Team im Moment vieles richtig macht ist erstmal viel wichtiger denn ohne eigenes Engagement wäre bereits alles vorbei.

Stellt man einige Gedankenspiele an, dann kann man sich in etwa ausrechnen, was vielleicht passiert wäre, wenn Lucien Favre die Mannschaft bereits zur Winterpause übernommen hätte. Der eine oder andere Punkt mehr wäre mit Sicherheit drin gewesen und man hätte jetzt alles in der eigenen Hand ohne nach links oder rechts schauen zu müssen. Der Schweizer hat dem Team ein Gesicht gegeben und ein klares Konzept sowie Ordnung in eine verunsicherte Truppe gebracht. Die Punkteausbeute und die Anzahl der Gegentore unter Favre sprechen eine deutliche Sprache. Wenn man ihm überhaupt etwas vorwerfen kann, dann das Experiment mit Bailly nochmal einen Torwartwechsel zu vollführen. Zwar hätte Christofer Heimeroth (vielleicht) keine Punkte gerettet, aber auch keine verloren. Ansonsten gibt es so gut wie keine Kritikpunkte im Bezug auf die Arbeit von Lucien Favre.

Bemerkenswert ist auch, das die Mannschaft vom Störfeuer der "Initiative Borussia" scheinbar unberührt blieb was bei weitem nicht selbstverständlich ist. Favre ist es offenbar gelungen, die Nebenkriegsschauplätze so gut wie es geht vom Team fernzuhalten. Angesichts der Schlagzeilen der letzten Tage muss man sich die Frage stellen, ob der mediale Flächenbrand der "Initiative Borussia" ganz bewusst gelegt wurde um die Unruhe im Verein und der Mannschaft nur zu verstärken. Denn wenn man ehrlich ist, würde ein Abstieg der Initiative ordentlich Rückenwind und sicher die eine oder andere Stimme mehr bringen.

Der Appell an die Spieler kann daher nur lauten: Nicht beeindrucken lassen, weiterkämpfen und alles für den Klassenerhalt geben. Noch 2 mal Siegen und dann wird abgerechnet. Am 14. Mai wird man sehen ob man über dem Strich oder darunter steht! Ob so oder so: Wir können wieder Stolz auf unser Team sein!