Bökelberg

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Dienstag, 27. September 2011

Die 10...emotionalsten Borussia-Momente der letzten 15 Jahre

Platz 3
09.05.1998 (34. Spieltag)
Wolfsburg - Borussia 0:2


Herzschlag-Finale in der Fußball-Bundesliga. Der Fast-Absteiger aus Mönchengladbach kämpft sich in der Endphase der Saison unter Trainer Friedel Rausch noch einmal ran durch Siege in Dortmund oder am vorletzten Spieltag mit dem 5:2 gegen Hansa Rostock. Dadurch kommt es am letzten Spieltag zum Showdown beim bereits geretteten VfL Wolfsburg. Der Zweikampf um den Klassenerhalt ist ein Fernduell mit dem Karlsruher SC, der zeitgleich in Rostock antritt und nur noch einen Punkt benötigt. Die Borussia ist also zum Siegen verdammt und muss gleichzeitig auf Schützenhilfe aus dem hohen Norden hoffen.
Das VfL-Stadion war mit knapp 23000 Zuschauern ausverkauft und gut und gerne 13000 Borussen waren nach Niedersachsen gereist um das Team nach vorne zu peitschen. Die nervliche Belastung in Verbindung mit den extrem hohen Temperaturen brachte so manchen an den Rand der Belastbarkeit. Mit einem Ohr immer am Radio ging es in´s Spiel. Und das hätte nicht besser starten können. Bereits in der 13. Minute brachte Stefan Effenberg in seinem letzten Spiel für Borussia die Mannschaft mit 1:0 in Führung. Ein wenig Entspannung für die gebeutelte Fan-Seele. Doch schlechte Kunde aus Rostock drang aus dem Radio, denn Thomas Häßler brachte den KSC in der 30. Minute in Front und die Badener damit in eine komfortable Situation. Doch danach überschlugen sich die Ereignisse. Rostock markierte praktisch im Gegenzug durch Oliver Neuville (!) den Ausgleich, Peter Wynhoff erhöhte in der 35. Minute auf 2:0 für die Gladbacher und noch vor der Halbzeit wendete sich das Blatt komplett. Stefan Studer hämmerte einen Freistoß aus gut 30 Metern in den Kasten der Karslruher. 
Eine kleine Erlösung vor der Halbzeit. In der 2. Hälfte passierte zumindest in Wolfsburg nicht mehr viel. Und so waren quasi beide Ohren am Radio.Und was da heraus kam war besser als Weihnachten und Ostern auf einem Tag. Denn Rostock spielte den KSC an die Wand. Baumgart erzielte das 3:1 in der 67. Minute und nur 6 Minuten später erhöhte Majak auf 4:1. Der Drops war endgültig gelutscht. Der Treffer von Häßler zum 4:2 war in der Nachspielzeit nur noch Ergebniskosmetik. 
Nach dem Abpfiff brachen alle Dämme. Die Fans stürmten das Spielfeld und feierten mit den Spielern den kaum noch für möglich gehaltenen Klassenverbleib. Tränen der Freude aber auch Abschiedsschmerz wegen des Tigers beherrschten die Stimmungslage der Gladbacher Fanmeute. Doch die Freude, dem Tod noch von der Schippe gesprungen zu sein, überwog deutlich. Und als Bonbon war der 1.FC Köln nach einem 2:2 gegen Leverkusen ebenfalls abgestiegen und folgte dem KSC in Liga 2.  

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