Bökelberg

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Montag, 2. Mai 2011

Von Initiative und Offensive

Das sich in den Strukturen unseres Vereins etwas ändern muss, darüber sind sich wohl ausnahmsweise mal alle Borussen-Fans einig. Die Frage ist zu welchem Preis soll das geschehen? Das die "Initiative Borussia" mit der Vorstellung von Stefan Effenberg als ihren Kandidaten für das Amt des Sportdirektors einen cleveren Schachzug vollführt hat ist unbestritten. Denn um ihre Ziele zu erreichen braucht es Zugpferde die der Initiative ein Gesicht geben. Der Name Effenberg hat ein großes Gewicht und der Tiger genoss bisher immernoch ein sehr hohes Ansehen in der Fanszene. Viele haben sich bereits seit langem sogar gewünscht das Effe "seiner" Borussia hilft. Doch in Verbindung mit der Initiative erhält das ganze einen faden Beigeschmack.

Denn was genau verbirgt sich hinter den Mannen, die auszogen den Königs vom Thron zu stürzen? Die führenden Köpfe Kox, Plogmann und Schmuck kommen alle aus der Wirtschaft. Ob als Vorstandsvorsitzender, Aufsichtsratsmitglied oder Unternehmensberater von Großkonzernen sind alle drei fest in der Wirtschaftsbranche verwachsen und in ihrer Denkweise vornehmlich sicher kapitalorientiert. Auch wenn alle behaupten keine Position im Verein bekleiden zu wollen (was ich auch glaube), glaube ich hingegen nicht das alles aus Gutmenschentum und (ausschließlich) Liebe zur Borussia geschieht. Denn wenn man sich einmal ansieht wie lange die Herren Kox und Co Mitglieder des Vereins sind ( Kox 7 Jahre, Plogmann 6 Jahre, Schmuck 2 Jahre) muss man sich die Frage stellen, inwieweit sie mit der Raute verwachsen sind!
Ich möchte nicht falsch verstanden werden deswegen an dieser Stelle der Hinweis das ich niemandem etwas unterstellen (oder jemanden beleidigen) möchte sondern lediglich die Geschehnisse aus meiner Sicht interpretiere. Wenn ich das was bis jetzt an die Öffentlichkeit gelangt ist richtig zusammenfüge dann stellt sich die Sache (in 2 Beispielen) in etwa so dar:

1.:
Durch die Satzungsänderung will man einerseits erreichen das die Mitglieder mehr Einfluss im Verein haben. Man möchte aber auch über kurz oder lang die Lizenzspielerabteilung aus dem Verein in Form einer GmbH auslagern womit die Mitglieder auf das Hauptsächliche eben keinerlei Einfluss mehr haben.

2.:
Der (mögliche) Verkauf von Vereinsanteilen der von Effenberg kategorisch in der Sendung "SKY 90" ausgeschlossen wurde. ist vor einiger Zeit von Herrn Kox aber bereits eingeräumt worden. Was soll man nun glauben?
Nur 2 Beispiele die einen zum Nachdenken anregen sollten.

Die andere Oppositions-Partei ist die seit 2007 tätige Mitgliederoffensive 2007/2011 , die ausschließlich aus der Fanszene und hier aus dem Fanclub "Preußen ´93" entstanden ist mit dem langjährigen Fan und Dauerkarteninhaber Michael Weigand als Sprecher. Die Ziele der Offensive sind wie dem Namen schon zu entnehmen ist seit 4 Jahren vorbereitet und ausgearbeitet. Sie sind durch alle Instanzen des Vereins gegangen mit Antragstellungen und Abstimmungen was eine Menge Arbeit, persönlichem Einsatz und Zeit erfordert. Die Offensive will den Mitgliedern die Möglichkeit geben, die Geschicke des Vereins aktiv mitzulenken anstatt nur als tatenloses Publikum zuzusehen.

Die Hauptziele im einzelnen:

1.: Ein Fanvertreter (aus den Reihen des Fanprojektes) als Mitglied im Ehrenrat
Dadurch würde eine direkte Verbindung zwischen Verein und Fans entstehen.

2.: Die Mitglieder wählen den für den bereich Sport zuständigen Vize-Präsidenten direkt
Ein indirekter Einfluss der Mitglieder auf die Kapitalgesellschaft wäre somit hergestellt.

3.:Verkauf von Vereinsanteilen nur durch 2/3-Mehrheit der Mitglieder möglich
Somit bleibt der Verein mitsamt des Tafelsilbers in der Hand der Mitglieder.

So oder so liegt es am 29.05.2011 auf der Jahreshauptversammlung in der Hand der Mitglieder, welchen Weg man künftig gehen möchte. Ich kann nur jedem eindringlich raten sich gut zu informieren bevor man das Stimmkärtchen in die Höhe reckt. Denn in einem Punkt hat Stefan Effenberg recht: Es wird Geschichte geschrieben. Die Frage ist nur ob sie ein gutes Ende hat.

1 Kommentar:

  1. Sehr guter Artikel. Gibt genau auch meine Gedanken wieder.

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